|
|
Kubakrise! Kuba - RUEFA - Martin Air und KLM- Ruefa - Reise "Flexi-Drive & Sleep" geplant für 21.12.2000 - 04.01.2001 abgebrochen am 28.12.2000 Auftragsnummer: 11 48 24 Vorwort: Ein echter Urlaub ist nicht nur die teuerste Zeit des Jahres, sondern auch die vielleicht wertvollste und knapp bemessene Zeit der Erholung, die wir diesmal -wie auch schon des öfteren davor - einem RUEFA Reisebüro anvertraut haben. Wir haben uns für Kuba entschieden, um die vielzitierte Lebensfreude und Herzlichkeit der Kubaner zu erleben, in eine ganz andere Kultur einzutauchen und um schöne Strände zu genießen. Das Modell Flexi Drive & Sleep in Ihrem Kuba-Katalog hat uns sofort angesprochen, da wir gerne individuell und spontan entscheiden, Unabhängigkeit schätzen und das intensive Erleben eines Landes der täglich gleichen Routine in einer vorfixierten Hotelanlage vorziehen. Wir waren auf diese Reiseform eingestellt und im speziellen über Kuba haben wir uns vorinformiert: über Internet, Reisevideos- und Sendungen sowie vor und während der Reise über das aufmerksame Studieren der Reiseführer von Marco Polo und Baedecker. Wir verfügen weiteres über gute Kenntnisse der spanischen Sprache und haben nicht angenommen dass unter diesen Bedingungen noch viel schief gehen kann. Wir möchten noch vorausschicken dass wir über genug Flexibilität verfügen uns auch mit einfacheren Verhältnissen zu arrangieren, dass wir keinerlei überhöhten Bedarf an Nahrungsmitteln oder überhöhte Ansprüche an solche haben und dass wir fremde Kulturen und Lebensweisen respektieren. Dennoch: dieser Urlaub war so weit jenseits der Schmerzgrenze, dass wir nun für Sie als Basis unserer Reklamation diesen übersichtlichen Reisebericht verfasst haben. Flüge: Anreise 25 Stunden, Ruefa-gebuchter Rückflug in unverständlicher Konfiguration Die Anreise nach Kuba beinhaltete für uns die erste Überraschung: nach der vierstündigen Wartezeit in Amsterdam Schiphol bekamen wir mit, dass unser Flug von dort nach Holguín über Varadero geführt wurde und noch weitere 14 Stunden dauern würde. Wenn wir darüber informiert gewesen wären hätten wir unsere Kuba-Reise überhaupt in Varadero angetreten. So jedoch mussten wir bis nach Varadero fliegen, hatten dort noch einen einstündigen Aufenthalt und mussten dann noch einmal diagonal über ganz Kuba zurück nach Holguín fliegen. Unsere Reise von Wien bis zum Hotel in Kuba dauerte insgesamt gut 25 Stunden. Der von Ruefa gebuchte Rückflug für 04.01.2001 von Holguín nach Amsterdam bzw. 05.01.2001 von Amsterdam nach Wien sah eine unnötig lange Wartezeit von 6 Stunden am Flughafen Amsterdam Schiphol vor. Obwohl - wie wir bei einem KLM-Schalter in Schiphol erfragen konnten - in dieser Saison täglich außer Samstag auch um 16:45 Uhr ein Flug nach Wien geht (KL 1847), wurden wir für den Flug um 19:15 (Kl 1851) eingebucht. Der frühere Flug KL 1847 hätte sogar am 29.12.2000, also 7 Wochen nachdem wir unseren Urlaub gebucht hatten - noch Buchungskapazitäten für unseren geplanten Rückflugtag (05.01.2001) gehabt, siehe Internetabfrage in der Anlage. Auch an dieser Stelle wurde offenbar nicht optimal gearbeitet. Eine Wartezeit von 6 Stunden auf einem Flughafen ist unangenehm lang, besonders wenn man gerade einen Transatlantikflug hinter sich hat. Die Ankunft in Holguín: keiner da. Nach der endlos langen Anreisezeit waren wir natürlich froh, dem Flugzeug entstiegen zu sein und wollten noch schnell die vereinbarten Übernahme der Hotelgutscheine und des Mietwagens abwickeln, um in dem für eine Nacht vorgebuchten Hotel Pernik in Holguín zur Ruhe zu kommen. Interessanterweise war aber niemand anwesend, der irgendetwas über uns gewusst hätte oder uns einen Wagen und Hotelgutscheine gegeben hätte. Wir suchten, überlegten, berieten uns eine zeitlang mit erfahrenen Flughafenbediensteten, wurden zu einem Büro geschickt wo aber niemand zu finden war, bis wir auf Anraten eines Flughafenmitarbeiters nach etwa einer halben Stunde die Suche aufgaben um vorerst einmal mit einem Taxi ins Hotel Pernik zu fahren. Die Taxifahrt kostete uns US $ 10,-- und wir baten den Taxilenker wiederholt um eine Rechnung, weil wir annahmen, dass uns jemand von Flexi-Drive oder der Autovermietung für das Versäumnis uns abzuholen die Taxikosten rückerstatten würde. Der Taxifahrer war nicht begeistert davon eine Rechnung schreiben, fing aber immerhin langsam an nach einem geeigneten Stift und Papier zu suchen. In dieser Zeit vor dem Hotel tauchte plötzlich ein Mitarbeiter des Programms Flexi-Drive (oder der Horizontes Hotelkette - wer sich hier wofür eigentlich zuständig fühlt ist uns bis zum Schluss nicht klar geworden) und der Taxifahrer freute sich, die Bestätigung der US $ 10,-- dem Mitarbeiter quasi mündlich auszustellen, welcher auch verständnisvoll nickte um daraufhin mit uns ins Hotel zu gehen. Die Übernahme der Hotelgutscheine Wir erhielten eine Straßenkarte auf der die Horizontes-Hotels eingezeichnet und auf der Rückseite der Karte einzeln beschrieben waren - den Inhalten glaubten wir zu diesem Zeitpunkt noch - sowie die Gutscheine für 14 Übernachtungen. Als wir bei der Verabschiedung noch höflich an die US $ 10 Taxirechnung erinnerten sagte uns der Mann er sähe keine Möglichkeit uns das Geld rückzuerstatten. Seine Begründung: der Flughafen hätte ihn falsch über die Ankunftszeit unserer Maschine informiert und deshalb sei er nicht schuld. (Wir vielleicht?!) Er empfahl uns aber, am nächsten Tag mit dem Mitarbeiter für Flexi-Drive im Horizontes Büro zu sprechen. Dieses Büro war übrigens ein leerer Holztisch in der Ecke der Rezeptionshalle der weiters auch die ersten Stunden des nächsten Tages leer blieb, also gaben wir auf, weil uns ein Verlust von 10 Dollar zu diesem Zeitpunkt der Reise eigentlich auch noch gar nicht aufregte. Die Übernahme des Leihwagens Nach der Hotelgutscheinübernahme kam schließlich noch eine Frau Helga von der Autovermietung Rex, Niederlassung Santiago de Cuba, im Hotel an und präsentierte uns den Mietvertrag für den Wagen. Die Versicherung von US $ 20 ,-- pro Tag war mit Blankokreditkartenabbuchung zu zahlen. Der Versicherungsschutz sah übrigens für den Schadensfall noch immer einen Selbstbehalt von US $ 150,-- vor, was uns bei diesem Preis etwas wunderte. Danach wurde es allerdings besonders interessant: wir mussten noch US $ 55,-- zahlen, weil - man lese und staune - im Auto auch Benzin drin war, also eine Tankfüllung. Wir erwarben zwar damit das Recht, das Auto mit leerem Tank zurückzugeben, allerdings würde wohl kaum jemand in einem Land mit der schwachen Versorgungslage, den Straßenschäden und den unterentwickelten Telekommunikationsmöglichkeiten wie in Kuba es wagen ein Auto in die Nähe eines leeren Tankes zu bringen. Wir nehmen an, dass die Firma Rex ganz gut damit verdient, zurückgegebene viertel- oder halbvolle Tanks (wie es dann auch bei uns der Fall war) aufzufüllen und gleich dem nächsten Mieter wieder zu verrechnen. Der Wagen war von Typ und Zustand in Ordnung, jedoch - und das wusste auch Frau Helga und hat uns gleich vorgewarnt - innen und außen völlig verdreckt, was auf die regnerische Witterungslage zurückgeführt wurde. Es wurde uns angeboten, dass wir ihn kostenlos in Santiago de Cuba (Fahrzeit von Holguín 2-3 Stunden, je nach Schweinen und Kühen auf der Autobahn) reinigen lassen könnten und wir haben dankend darauf verzichtet. Wir stellten auf Anweisung von Frau Helga den Wagen noch auf den regulären Hotelparkplatz, wo als nächstes dann der Parkwächter extra zu bezahlen war. Die Hotel-Katastrophen, erster Teil Als unsere erste Nacht im Hotel Pernik anfing war sie auch bald schon vorüber, weil es mit all den Anfangsverhandlungen und Problemen weit nach Mitternacht geworden war. Zumindest konnten wir aufgrund eklatanter Übermüdung trotz des horrenden Lärms irgendeiner Maschine (schätzungsweise der Außenteil der Klimaanlage vom Nachbarzimmer, unsere war nicht in Betrieb) schlafen. In der Früh erwarben wir ein Hotelfrühstück in einem extrem klimatisierten eiskalten und ziemlich abgedunkelten Raum. Dennoch, wir hätten dieses Frühstück ebenso wie schon davor das holländische Flugzeugessen mehr genießen sollen, denn mit Essen war es dann für die nächste Zeit quasi vorbei. Nachdem wir noch eine zeitlang wie anfangs erwähnt auf den Mitarbeiter mit dem Holztisch gewartet hatten, beeilten wir uns Holguín - übrigens eine Stadt die an Hässlichkeit, Verfall und Bedrohlichkeit kaum zu überbieten ist - zu verlassen um an einen Strand zu kommen. Der Hotel-Mitarbeiter der uns die Straßenkarte ausgehändigt hatte, hatte noch ein Strandhotel in Don Lino an der Nordküste eingezeichnet, welches offenbar neu oder zusätzlich im Programm war und keine zu weite Anfahrt am ersten Tag erforderte. Als wir uns durch viele verwahrloste Dörfer, Hunderte mehr oder weniger aggressiv autostoppende Einheimische (von denen wir auch immer wieder welche mitgenommen haben, so hatte wenigstens irgendjemand etwas von unseren Fahrten), Schlamm (es regnete fast täglich, zumindest am Abend in dieser Zeit) und Schlaglöcher gekämpft hatten, erreichten wir das Hotel Villa Don Lino. Teile davon - oder daneben, das ließ sich nicht genau sagen - regten nur noch zum heiteren Gebäuderaten an: ein Stück Badezimmer im Wald, Mauerreste, Teile eines Brunnens. Am Eingang zum noch verwendeten Teil, der aus Bungalows bestand, befragten wir später den Wächter. Dieser holte bereitwillig Postkarten aus einer Lade um zu dokumentieren, wie es an diesem Ort einmal ausgesehen hatte. Seit mittlerweile acht Jahren nun, sagte er, lägen die Ruinen da und für das Jahr 2003 sei der Bau eines neuen Hotels geplant. Überhaupt gewannen wir anhand vieler Details der von uns besuchten Horizontes-Hotels den Eindruck, dass (außer bei den renovierten Stadthotels) nur noch versucht wird, über die sich ganz spärlich und vereinzelt hinverirrenden Gäste wie uns die letzten möglichen Dollar aus einst wohlmeinend gebauten Anlagen des DDR- und UDSSR -Tourismus herauszupressen. Auch spürt man die streng kontrollierte Stimmung. Unter all den Palmen fiel uns dazu spontan die Bezeichnung "Ostblock-Hawaii" ein, was nur nebenbei erwähnt sei. Heute jedenfalls scheint sich niemand mehr um irgendetwas zu kümmern. Das Engagement des Personals ist gleich null und nichts was kaputt wird scheint repariert zu werden. Vielmehr beobachtet man nur wie lange die Reste noch zumutbar sein könnten. Horizontes hat den Slogan "your room is already waiting for you", da keine Voranmeldung nötig ist. Nachdem fast keine Gäste auftauchen ist dieses Versprechen leicht einzuhalten. Nur: die Räume warten anscheinend oft ziemlich lange auf jemanden, worauf der modrige Geruch von Handtüchern, Bettwäsche und die Staubschicht auf einem einst nach den letzten Gast hygieneversiegelten WC hindeuten. Die Bungalows im Hotel Villa Don Lino waren bewohnbar, obwohl wir auch hier das Pech hatten dass die Klimaanlage im eigenen nicht funktionierte, die im Nachbarbungalow dafür umso lauter, so dass vom Geräuschpegel her genauso gut mit einem laufenden Haarfön im Ohr schlafen hätte können. Über die Ameisenstraße, die sich über das Leintuch am Kopfende des Bettes die Wand hinaufzog um dort hinter einem Bild zu verschwinden sahen wir reisignativ hinweg. Der Strand war völlig ungepflegt und mit angeschwemmtem oder weggeworfenem Müll verunreinigt. Zwei dahinfaulende Strohdächer über Mauerresten, aus denen ein paar Kabel herausstanden, ließen erahnen, dass hier einmal eine Strandbar gewesen sein musste. Gut im Meer baden konnten man nur in einem etwa 20 bis 30 Meter langen Bereich, da hier der Untergrund keine versteckten Felsen und sonstige Verletzungsmöglichkeiten enthielt. Das völlig intolerable am Hotel Villa Don Lino war jedoch die Versorgungslage und das Personal. Beim ersten Abendbuffet fiel uns nur eine sehr angespannte Stimmung auf und die Hunderten Stubenfliegen die sich über dem Essen tummelten. Das Personal war nicht etwa für den Service zuständig, sondern stand wie polizeiliche Wächter mit unnachahmlich finsteren Blicken im Speisesaal verteilt, um jeden Vorgang und Handgriff zu beobachten. Getränke wurden keine serviert. Vielleicht hätte dazu die Möglichkeit bestanden und es hat sich nur genauso wie wir niemand danach zu fragen getraut. Am nächsten Tag in der Früh war die Versorgung dann offenbar ziemlich zusammengebrochen. Wir fanden uns zum Frühstücksbuffet ein, welches aus lauter leeren Gefäßen und an einer Stelle aus einer Ladung Rührei und an einer anderen Stelle aus zwei einsam fettglänzenden Wurstscheiben bestand. Wir weisen an dieser Stelle erneut darauf hin, dass unsere Schilderungen keinerlei Übertreibungen oder Überzeichnungen enthalten. Bei diesem Frühstück jedenfalls gab es dann zum ersten mal nach gut 30 Minuten Wartezeit wieder etwas Brot und Kaffee. Da wurde uns klar, dass wir nach Ausweichmöglichkeiten zur Nahrungsbeschaffung suchen mussten und erhofften uns von dem laut Reiseführer touristisch besser entwickelten Ort Guardalavaca mit einem angeblichen Supermarkt Abhilfe. Dass es in den normalen Dörfern und Siedlungen keinerlei Geschäfte, Kioske oder Restaurants gab - nämlich überhaupt keine - war uns ja schon während der Fahrt von Holguín nach Don Lino klargeworden. Den Weg nach Guardalavaca konnten wir allerdings nur bei Tageslicht - also vor 17 Uhr - zurücklegen, da die Straßenverhältnisse extrem schlecht waren und jegliche Straßenbeleuchtung ohnehin fehlte. (Wir trafen überhaupt oft auf Straßen die nicht von Schlaglöchern unterbrochen waren sondern eher umgekehrt, wo sich also manchmal Straße zwischen den Löchern befand.) Wir fanden in Guardalavaca einen recht schönen Strand wenn auch ohne jedes Urlaubsflair oder Gepflegtheit, da er von Baustellen und Ruinen umgeben war und gastronomisch gesehen auch ziemlich ausgestorben. Lediglich eine große an allen Eingängen streng von uniformierten Wächtern abgeschirmte Hotelanlage ließ innen bessere Zustände vermuten. Der sogenannte Supermarkt hatte leider auch kein Warensortiment aufzuweisen, welches ein Versorgungsproblem lösen hätte können. Wir erstanden Trinkwasser und eine Packung zähe Kartoffelchips, von Nahrungsmitteln wie Brot, Obst oder ähnlichem keine Spur. Auffällig war auch, dass es in diesem Land mit seiner fantastischen Vegetation völlig unmöglich war an gesündere Lebensmittel wie Früchte zu kommen, die ja eigentlich in Massen vorhanden sein müssten. Als plötzlich ein einziges Mal ein Mann mit einem Tisch voller fleckiger Bananen neben einer Landstraße saß, veranlasste uns dies zu einer Vollbremsung, einem Großeinkauf und Zufriedenheit für den Rest des Tages. Aufgrund der Supermarktpleite fanden wir uns am Abend widerwillig aber doch wieder im Restaurant der Villa Don Lino ein. Büffet gab es keines mehr, und quasi alles, was auf der Speisekarte stand, auch nicht. Wir erstanden noch einen für Kuba anscheinend typischen "Salat der Saison", der uns immer wieder begegnet ist: das waren immer genau vier Tomatenscheiben ohne jegliches Salatdressing. Die Dosenspaghetti, die uns in diesem Urlaub noch manchmal retteten und überall genau gleich waren, gab es nur noch für eine Person. Dazu gelang es uns noch, eine Portion Reis zu ergattern. Kartoffeln, Brot oder gar irgendwelche ganzen Gerichte hat es gar nicht mehr gegeben. Nach der zweiten Nacht beeilten wir uns abzureisen. Stadterfahrung, das Hotel Las Americas und die "Kontaktfreudigkeit der Kubaner" Ursprünglich wollten wir uns noch länger in Strandgebieten erholen, die Versorgungslage aber trieb uns in die Stadt, wo wir hofften auf eine bessere Infrastruktur zu treffen. Wir fuhren nach Santiago de Cuba ins Horziontes Hotel Las Americas und tatsächlich war das Überleben hier etwas einfacher. Der Hotelshop verdiente seinen Namen allerdings trotzdem nicht, da außer ein paar Getränken, einer bestimmten Art von Crackern an die wir uns für den Rest des Urlaubs vorsorglich gewöhnt haben und Artikeln zum erweiterten Touristennepp (Souvenirs, Zigarren, Rum) kaum irgendetwas erhältlich war, nicht einmal die gebräuchlichsten Hygieneartikel (z.B. Taschentücher). Obwohl gerade die zur Reinigung der Liegestühle am Pool vor Gebrauch notwendig gewesen wären. Zum Glück funktionierte hier die Klimaanlage, da wir sie - ernsthaft - dazu verwendet haben, mit ihrem gleichförmigen Geräusch die laute Musik und das Geschrei von dem Getränkestand gegenüber des Hotelparkplatzes in der Nacht zu übertönen. Beim Duschen gab es zeitweise nur Kaltwasser. Das Speisesaalpersonal im Hotel Las Americas war noch gruseliger als in Don Lino, manche andere Hotelangestellte dafür aber freundlich und hilfsbereit. Für die Stadt Santiago de Cuba - laut Reiseführer die sogenannte heimliche Hauptstadt Kubas mit viel Musik und Temperament - kann man auch bei weitem nicht davon sprechen dass die Verwahrlosung, wie sie in den ländlicheren Gebieten vollständig war, hier nicht auch zu Hause gewesen wäre: die wenigen vorhandenen Geschäfte oder Apotheken der Stadt waren nur noch verlassene Ruinen mit leeren Regalen. Lediglich ein paar der begehrten Dollar-Shops halfen weiter, nachdem man als nicht- Einheimischer die Landeswährung ja offenbar nicht einmal angreifen darf und als Nichtkubaner für alles ein extrem Vielfaches bezahlen muss. Als wir einen einzelnen Tetrapak mit Fruchtsaft zum Touristenpreis von 2 Dollar erworben hatten, wurden wir an der Sicherheitskontrolle, die wir versehentlich für eine alternative Kasse gehalten hatten, unsanft zurückgerissen und genauestens kontrolliert. Ein Glück dass wir die Rechnung von der anderen Kasse überhaupt mitgenommen hatten, was wir bei einer Packung Orangensaft nicht unbedingt gewohnheitsmäßig machen. In einem der wenigen wirklich betriebenen Stadtrestaurants im Zentrum, das uns ein heimischer Taxifahrer empfohlen hatte, erhielten wir für ein schlechtes Essen welches wir kommentarlos hinnahmen noch eine falsche deutlich erhöhte Rechnung. Offenbar wurde unser Gedächtnis für die Speisekartenpreise unterschätzt und der Kellner reagierte auf unsere dezente Reklamation nur verärgert und nicht etwa mit einer Entschuldigung. Auf die korrigierte Rechnung und das Wechselgeld warteten wir eine weitere Stunde. Eine Anmerkung zum Einkaufen überhaupt: Die Information, dass Kreditkarten (außer Karten, amerikanischer Banken und Unternehmen) problemlos akzeptiert werden, entspricht nicht den Tatsachen. Sogar in Hotels ernteten wir auf die höfliche Anfrage ob wir ein Abendessen mit Karte zahlen könnten nur ein scharfes "¡no!", wobei allerdings bei Barzahlung selten Wechselgeld vorhanden war und erst langfristig von irgendwoher besorgt werden musste. Weiters wurden Kreditkarten nicht einmal am Flughafen in Holguín akzeptiert, wo wir plötzlich noch US $ 240 in bar zahlen mussten (dazu später mehr). Und vor allem sei noch erwähnt dass die Karten in Dollar-Shops widerwillig aber doch akzeptiert werden, wobei aber immer mit einer etwa zehnminütigen Wartezeit zu rechnen ist, bevor der Computer die Karte eingelesen hat. Und vor allem kann die Transaktion nur dann durchgeführt werden wenn man seinen Reisepass mithat, da die Passnummer auf jeder Kreditkartenrechnung notiert werden muss. Die in Reiseführern oft erwähnte Kontaktfreudigkeit und Offenheit der Kubaner ließ uns auf interessante Unterhaltungen und Einblicke in die Kultur und Lebensweise von Kuba hoffen. Eine solche positive Art von Kontakten hatte allerdings gar keine Chance, da sich überall alles nur darum zu drehen scheint, auf welche Weise man jedem einzelnen Touristen möglichst viele Dollar aus der Tasche zieht Beispiel: Sofort als wir in Santiago de Cuba angekommen waren und auf den bewachten Parkplatz des Hotels Las Americas fuhren (der Parkwächter war natürlich extra zu bezahlen) wurde uns noch bevor unser Wagen zu Stillstand kam von zwei schreienden Männern Autotüre aufgerissen. Diese wollten uns gegen Geld bei sich zu Hause einquartieren. ("¡casa particular!, ¡casa particular!"). Bei jedem Schritt in den Eingangsbereich oder vor die Türe des Hotels bestürmten uns Bettlerinnen mit Bechern für Geld, Kinder die Geld "für die Schule" (wie sie sagten) wollten und auch Kinder die anscheinend die Aufgabe hatten, Zimmer in ihrem Elternhaus zu vermieten. Diese Szenarien setzten sich in der ganzen Stadt fort, wobei der Unterschied von Männern zu Frauen und Kindern darin besteht, dass die Männer für die Dollars die sie wollen irgendwelche dubiosen Dienste aufdrängen oder irgendetwas verkaufen wollen. (Von einer Fahrradtaxifahrt bis zu Nüssen in Zeitungspapier.) Trinkgelder werden quasi auch erzwungen. Jeder Kubaner der einem Touristen unaufgefordert eine Autotüre öffnet oder ähnliches tut bleibt beinhart stehen bis er einen Dollar bekommen hat. Einmal wollten zwei sehr freundlich wirkende junge Kubaner, die wir nach einem Weg gefragt hatten, unbedingt mit uns etwas trinken gehen. Die Unterhaltung war nett, allerdings mussten nach einigen Stunden die beiden anscheinend plötzlich gehen und wir saßen dann mit der zu begleichenden Gesamtrechnung im Lokal. Na wenigstens haben wir dabei ein Lokal kennen gelernt, das nicht ganz so heruntergekommen und beängstigend war. Hotel Costa Morena, der nächste Versuch für Badeurlaub Die zur Auswahl stehenden Hotels der Horizontes-Kette sind in 3 Typen eingeteilt: Ciudad (für Stadthotels), Playa (für Strandhotels), Naturaleza (für "nah an der Natur", wobei wir letzteres lieber nicht probierten da der Rest schon Wildnis genug war.) Jedenfalls wollten wir wieder aus dem Treiben in Santiago de Cuba an einen Badeort flüchten und da bot sich als einzig erreichbares Horizontes-Hotel das Hotel Costa Morena an, das wir dann auch anfuhren. Dieses war schließlich das letzte Hotel das wir bewohnten bevor wie unsere Reise abbrachen und wir sind erst an diesem Punkt unseres Kuba-Aufenthaltes auf die Idee gekommen, ein paar Fotos von den Zuständen zu machen, die wir Ihnen gerne beilegen. Beim Einchecken an der Rezeption wollte man uns gegen einen Aufpreis von US $ 40,-- pro Tag zu Alles-Inklusive-Gästen machen, worauf wir zum Glück nicht hereingefallen sind. Mit dem einzelnen Erwerb von verfügbaren Speisen und Getränken sind wir jedenfalls besser ausgestiegen. Die Detailbeschreibung des Hotels Costa Morena im Horizontes-Prospekt enthielt neben einigen Lächerlichkeiten folgende Angaben: Alle Zimmer mit Klimaanlage, Telefon. In der Anlage 2 Restaurants, eine Grillstation, 4 Bars, Shop, Pool, natürlicher Pool im Meer. (Kopie des Prospektes im Anhang) Die Realität ließ davon folgendes übrig: Die Klimaanlage außer Betrieb, das Telefon kaputt (in einer Zeit in denen wir schon dringend nach funktionierenden Telefonen gesucht haben, dazu später). Von den sogenannten vier Bars war noch eine in Betrieb, wobei an einem zweiten Tag eine Frau mit einem Tetrapak Orangensaft in der offenbar ehemaligen Grillstation (ein rostiger Ofen erinnert noch daran) gewartet hat, vielleicht war das die zweite Bar. Der Shop umfasste das übliche "Sortiment", wie im Las Americas. Von einem zweiten Restaurant keine Spur und das erste war dreimal am Tag für 2 Stunden in Betrieb. Dass wir nach unserer Ankunft um 14 Uhr noch vor 18:30 ein Käsesandwich erwerben konnten, hatten wir ausschließlich dem persönlichen Engagement eines Mitarbeiters zu verdanken. Und wieder: Ausweichmöglichkeiten zur Nahrungsbeschaffung hätte es keine gegeben, nicht einmal durch eine längere Autofahrt Dennoch, das Essen das zu den Betriebszeiten zur Verfügung stand, war qualitativ über dem was wir bis dahin erfahren hatten. Vielleicht ist die Nahrungsversorgung an der Südküste für alle Lebewesen besser, zumindest waren auch die Ameisen im Zimmer deutlich größer gewachsen als in Don Lino und die Gelsenplage war noch extremer. Das Restaurantpersonal war bemühter als in den anderen Hotels und wir durften auch problemlos den uns zugeteilten Tisch wechseln, als beim Abendessen einmal Hunderte Ameisen um das Besteck herumkrabbelten. Im Zimmer funktionierte nur ein Licht, und dieses war über der Eingangstür angebracht und leuchtete nicht einmal bis in die Mitte des Raumes. Aber kein Problem, wir konnten uns immer erfolgreich ins Bett tasten. Ein paar Fotos aus dem Badezimmer und von der Zimmerwand beim Bett wollten wir Ihnen nicht vorenthalten (siehe Anhang). In diesem Badezimmer hatte es wahrscheinlich nicht einmal das WC-Papier ausgehalten, jedenfalls war es ausgegangen. Das, was den Aufenthalt im Hotel Costa Morena aber eigentlich tragisch machte war der Umstand, dass es völlig unmöglich war das Meer zu betreten. Die ganze Küste bis weit hinein ins Wasser war voll von Felsen die knapp aus dem Wasser herausragten oder knapp unter der Wasseroberfläche endeten. Jegliches Schwimmen war unmöglich und jeder "Strand"-Spaziergang auch: der eine Teil des Strandes war Beton, der andere grober Schotter mit Müll und Scherben. (siehe Fotos) Die wenigen manchmal auftauchenden anderen Hotelgäste gingen in einem langen Fußmarsch ebenso betreten wie wir das ganze Areal ab um dann resignierend zu erkennen dass bei Hotel Costa Morena - als Strandhotel in Prospekt deklariert - und auch im weiten Umkreis des Hotels kein Zutritt ins Meer möglich war. Eine diesbezügliche Frage an einen zufällig vorbeikommenden Einheimischen verlieh uns die letzte Sicherheit dieser Feststellung. Der Pseudo-Schwimmbereich im Meer ("natürlicher Pool") war ein durch noch mehr Felsen abgegrenztes kleines Areal, in dem die Wasserhöhe zwischen 15 und 50 cm variierte und der Grund voll von spitzen Steinen, kleinen Felsen und diversem anderen war. Es hing prinzipiell die Rote Flagge am Rand, für Badeverbot. Manchmal wurde sie durch die gelbe Flagge für "gefährliches Baden" ersetzt. Einsteigen konnte man über abgebrochene und rostige Geländer im Beton (Siehe Foto). Man konnten dann wählen ob man in dem knöchelhohen Wasser spazieren gehen und sich die Füße aufschlitzen wollte, oder ob man an den Stellen mit 50 cm Wassertiefe versuchte zu schwimmen um sich dabei den Bauch aufzuschlitzen. Eine dezente Anmerkung diesbezüglich an den hotelangestellten Lifeguard, dessen Tätigkeit sich auf das Aufhängen der Fahnen beschränkte, brachte uns seine verständnisvolle Bestätigung ein, dass Schwimmen schlichtweg unmöglich war. In unserem Idealismus waren wir wohl ohnehin die einzigen Gäste die tatsächlich einmal versuchten, an der erwähnten Stelle des "natürlichen Pools" ins karibische Meer zu steigen. Telefonieren und Organisieren In diesen Tagen war uns dann endgültig klar geworden, dass es höchste Zeit war, unseren Aufenthalt unter all diesen Bedingungen abzubrechen. Auch war der gesundheitliche und psychische Zustand besonders einer Person von uns zu diesem Zeitpunkt schon eher bedenklich, was aufgrund der Ernährung und der Ausweglosigkeit auch nicht verwunderlich war. Medikamente hätte es in den ganzen verschlossenen leeren Apotheken ohnehin nicht gegeben, und außerdem reichte uns was wir gesehen hatten schon völlig. Um wegzukommen mussten wir natürlich den Flug umbuchen und die Rückgabe des Leihwagens organisieren Nachdem wir schon gehört hatten dass Telefonieren für Touristen in Hotels horrende Preise hatte (Eine Minute nach Österreich US $ 7,-- , Inlandsgespräche etwas billiger aber noch immer ein Wahnsinn) erwarben wir auf Anraten eines Hotelangestellten eine Wertkarte für öffentliche Telefone zum Preis von US $ 20,--. Wir verbrachten drei fast volle Tage damit immer wieder von einem Telefon zum nächsten zu fahren (wobei immer mehrere Kilometer zwischen den Telefonen liegen), um an ein funktionierendes zu kommen. Die ständigen und völlig unnachvollziehbaren Fehlermeldungen wechselten immer wahllos zwischen "servicio prohibido" (ist es verboten zu telefonieren an manchen Tagen?) und "error en tarjeta" (Kartenfehler.) Vor allem aber wurde bei 4 von 5 versuchen die Karte immer über einen Metalldorn, dessen Sinn uns verborgen geblieben ist, in das Telefon gesperrt und war nur noch mit diversen Hilfsmitteln wie Kreditkarten, Papier und Schlüsseln wieder herauszuoperieren. Obwohl wir in dieser Prozedur nach etwa 36 mal eine gewisse Übung hatten, blieb es dennoch ein mühsames Werken. Schließlich gaben wir immer wieder auf und telefonierten dann doch von der Hotelrezeption aus. Für ein Gespräch nach Havanna von genau 5 Minuten zahlten wir z.B. US $ 6. Auf unserer 20-Dollar Telefonwertkarte ist dafür noch einiges an Dollars drauf, da wir sie wie gesagt kaum nutzen konnten. Wir schicken Sie Ihnen gerne mit, vielleicht hat ja jemand Verwendung dafür, wir jedenfalls werden dieses Land in den nächsten 30 Jahren nicht mehr besuchen. Die Umbuchung des Fluges über die Martin Air Niederlassung in Havanna gelang uns nach drei Tagen (weil auch noch die Weihnachtsfeiertage dazwischen waren, an denen seit dem Papstbesuch in Kuba nicht mehr gearbeitet wird, wie uns ein einheimischer erklärte). Und dann zum Service der Autovermietung REX Das vorletzte Highlight zum Abschluss des Urlaubs war die Organisation der Rückgabe des Leihwagens. Dass uns die eingangs erwähnte Frau Helga eine Telefonnummer, die einen Fehler enthielt, gegeben hatte konnten wir bald herausfinden. Die Telefonnummer war jene, die wir laut Frau Helga auch anrufen hätten sollen, falls wir eine Autopanne oder einen Unfall gehabt hätten oder wenn uns der Wagen gestohlen worden wäre. Zwei Tage lang riefen wir alle paar Minuten im Büro bei Rex an und erreichten schlichtweg zu keiner Tageszeit jemals irgendjemanden. Sofern die Verbindung zustande kam lief immer ein Anrufbeantworter, auf dem wir um dringenden Rückruf im Hotel Costa Morena baten. Um sicherzugehen dass nicht eventuell unser Akzent im Spanischen am Tonband unverständlich wäre, ließen wir einen dieser Anrufe vom Rezeptionisten des Hotels durchführen. Alles ohne Effekt. Ein Mitarbeiter einer anderen REX-Vertretung am Flughafen in Santiago hatte auch keine bessere Idee als die, dass wir zum Büro hinfahren sollten (45 km) um zu sehen, ob nicht vielleicht doch jemand dort sitzt der gerade das Telefon nicht abhebt. Nachdem wir dann ohnehin langsam Richtung Flughafen Holguín unterwegs sein mussten, fuhren wir wirklich zum Rex-Büro um es auch nach Anklopfen an alle Scheiben als leer zu erleben. Wir fuhren noch tanken und danach noch einmal zum Rex-Büro, wobei es natürlich noch immer leer war. Schließlich schrieben wir auf einen Zettel unsere Situation und dass wir hofften noch bis vor unserem Abflug am Flughafen jemanden von Rex zu treffen, der den Wagen übernehmen würde. Den Zettel schoben wir unter der Glastüre durch, was der gängigen Methode der Postzustellung in Abwesenheit entsprechen dürfte, da dort schon anderes lag.Dem Hinweis eines Einheimischen nach suchten wir noch an einem anderen Ort in der Nähe nach REX-Mitarbeitern, ebenfalls ohne Erfolg. Uns fiel dann noch ein, dass ja im Hotel Pernik noch das angebliche Flexi-Drive-Büro vorhanden sein sollte, also der anfangs erwähnte Holztisch. Also fuhren wir dort noch erneut hin wo wir wieder alle zehn Minuten bei einer extremst unfreundlichen Rezeptzionistin nach der gesuchten Bürokraft fragten und zum weiteren Warten auf unbestimmte Zeit aufgefordert wurden. Dann machten wir uns endgültig auf den Weg zum Flughafen. Vom Flughafen in Holguín selbst gelang es uns noch, nachdem wir drei Wertkartentelefone probiert hatten, die Rex-Niederlassung in Havanna anzurufen. Nach dem elften Mal läuten wollten wir gerade auflegen, als doch noch jemand abhob, den wir um Rat fragen wollten. Das Telefon war so leise gestellt dass wir eigentlich kaum ein Wort hörten. Wir betätigten den Volume-Knopf am Telefon, was bewirkte dass wir uns selbst lauter hörten. Wir hofften darauf, dass wenigstens der Rex-Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung uns hören konnte und redeten schnell auf ihn ein (weil man ja nie weiß wie lange die Telefonverbindung hält) und schilderten ihm das Problem. Irgendwie glaubten wir gehört zu haben dass noch bis vor unserem Abflug Frau Helga da sein würde, und zum Glück war sie das dann auch. Man stelle sich an dieser Stelle nur einmal kurz vor wie es Flexi-Drive Kunden ergehen würde, die irgendwo im Schlamm stecken oder denen der Wagen gestohlen wird in Gegenden die weit und breit kein Telefon und kein Hotel enthalten (und deren haben wir genug gesehen), und die dann so sie doch ein Telefon finden tagelang anrufen müssen bis sie jemanden erreichen. Frau Helga haben wir an dieser Stelle noch einmal nach unserem Taxi-Geld vom Ankunftstag gefragt, da sie uns ja nicht abgeholt hat. Sie fühlte sich aber komischerweise nicht zuständig. Auf unsere Frage wer uns ihrer Meinung nach das Geld ersetzen müsste, meinte sie unser Reisebüro in Österreich. Kostenhighlight am Schluss der Reise Das Ende unserer Reise, das wir mühsam organisiert und herbeigesehnt hatten brachte uns noch zwei Überraschungen. Erstens verrechnete uns die Martin Air volle US $ 200.-- für die Vorverlegung unseres Rückfluges um eine Woche. Wir empfinden die Höhe des Betrages zwar als Unverschämtheit, dennoch, es war für uns noch die sinnvollste Investition im Rahmen unseres Kuba-Aufenthaltes. Zu guter Letzt mussten wir noch in Holguín eine "Tasa Aeroportuaria" (Flughafentaxe) von US $ 40,-- in Bar entrichten, wobei Flughafentaxen laut der Aufschlüsselung auf unserer Ruefa-Rechnung eigentlich in Reisepreis enthalten sein hätten müssen. Nebenbei sei noch erwähnt - weil es jene Stimmung, die Touristen überall wo wir waren entgegengebracht wurde so gut spiegelt - dass in der derartig hohen Flughafentaxe die ungestörte Benützung eines WCs nicht inkludiert ist. Vielmehr stürzen diverse Klofrauen so man sich einer solchen Einrichtung nähert auf einen zu, geben einem persönlich eine vorportionierte Ration an Toilettepapier in die Hand, warten quasi zusehend vor der dürftigen Lamellenholzabdeckung am WC um danach die Hand für etwaige Dollars aufzuhalten. Nachsatz: Die Reaktion des Ruefa - Reisebüros auf diesen Reisebericht inklusive Fotos und diverser Beweisunterlagen war die wohl nur als Zynismus zu verstehende Zusicherung der Rückerstattung der USD 10,-- für die ungeplante Taxifahrt vom Ankunftsflughafen. Und nicht einmal das ist bisher passiert. Zur Zeit geht der Fall vor Gericht.
Reisepreis je Person=ca. DM 4.250,-- Reisezeitraum=21.12.2000-04.01.2001 1065
|
|